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Anwaltskosten

Anwaltskosten

Stress im Betrieb, Ärger bei der Scheidung, Streit durch einen Verkehrsunfall – Streitigkeiten gibt es immer wieder im Leben, oftmals auch ganz unvorhergesehen und nicht immer lassen sich diese Streitigkeiten direkt mit der anderen Streitpartei lösen. Wenn nur noch die gerichtliche Auseinandersetzung über den Ausgang eines Streits entscheiden kann, brauchen Sie einen guten Anwalt, der Ihr Recht durchsetzt. Mit welchen Anwaltskosten Sie dabei rechnen müssen, das sagt Ihnen unser 11880.com-Rechtsanwalt-Ratgeber an konkreten Beispielen.

Wie den richtigen Anwalt finden?

Anwalt finden
© ALLVISIONN - istockphotos.com

Doch bevor Sie sich überhaupt mit den Kosten für einen Anwalt auseinandersetzen, müssen Sie erst einmal einen geeigneten Anwalt finden. Bei der Anwaltssuche sollten Sie aber zunächst einmal nicht nur die Anwaltskosten im Hinterkopf haben, Sie sollten sich voll auf die Qualität und Professionalität Ihres Advokaten konzentrieren. Konzentriert sich dieser nämlich ganz speziell auf das Rechtsgebiet, in dem auch Sie gerade einen Rechtsanwalt suchen, können Sie davon ausgehen, hier einen zertifizierten Fachanwalt mit adäquater Expertise gefunden zu haben.

Warum einen Fachanwalt auswählen?

Ein solcher Fachanwalt bedeutet für Sie vielleicht höhere Anwaltskosten. Doch die Qualifikation ist ebenfalls höher, was sich vor Gericht wiederum für Sie auszahlen kann. Statistiken besagen, dass ca. ein Viertel aller in Deutschland zugelassenen Anwälte Fachanwälte sind. Anwälte mit einem solchen Titel sind in ihrem Fachgebiet speziell ausgebildet und dazu verpflichtet, sich jedes Jahr fortzubilden, um im Fachgebiet stets auf dem neuesten Stand von Rechtssprechung und Gesetzen zu sein. Wer sich also Fachanwalt nennen darf, ist besonders qualifiziert, um Sie im jeweiligen Fach gesetzlich vertreten zu können.

Folgende Fachanwaltschaften gibt es:

Tipps für die Anwaltssuche

Hierbei gilt es natürlich auch zu bedenken, dass ein Fachanwalt für Familienrecht wahrscheinlich nicht der passende Anwalt ist, wenn Sie gegen Ihren Arbeitgeber klagen wollen. Hier unterscheiden sich übrigens auch Fachanwaltskanzleien für Arbeitnehmer von denen, die ausschließlich Arbeitgeber vertreten. Und auch im Medizinrecht gibt es eine ambivalente Aufteilung zwischen „Patientenanwälten“ und denen, die exklusiv Krankenhäuser vertreten.

Unsere Empfehlung: Suchen Sich einen Rechtsanwalt in Ihrer Nähe, um ein persönliches Verhältnis aufzubauen und Vertrauen zu gewinnen. Vielleicht gibt es ja bereits Erfahrungswerte in Ihrem Familien- oder Bekanntenkreis mit dem einen oder anderen Anwalt.

Wo kann man einen Anwalt finden?

Doch es gibt auch noch wesentlich ergiebigere Quellen für die Rechtsanwalt Suche, wie zum Beispiel die Suchdienste der Rechtsanwaltskammern und natürlich unseren 11880.com-Rechtsanwalt-Ratgeber: Bei uns finden Sie nämlich nicht nur wertvolle Ratschläge rund um Gesetze und deren Vertreter, sondern auch den richtigen Anwalt in Ihrer Nähe.



Beim Anwalt Preise vergleichen?

Kosten Anwalt
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Gehen Sie dabei jedoch von vornherein nicht nach dem Preis, denn Sie können zunächst einmal nicht wirklich beim Anwalt Preise vergleichen. Das liegt daran, dass die Anwaltshonorare weitestgehend gesetzlich geregelt sind. Das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) regelt die Mindestgebühren, die Anwälte für Beratung und Vertretung erheben müssen. Dabei wird streng zwischen gerichtlichen und außergerichtlichen Anwaltsleistungen unterschieden.

Anwaltskosten für außergerichtliche Beratung

So besagt das §34 des RVG, dass eine Auskunft oder ein Rat vom Anwalt generell nicht mehr als 190 € netto kosten dürfen. Für ein rechtliches Gutachten dürfen die Anwaltskosten bis zu 250 € betragen, einzig durch eine vom Klienten genehmigte Gebührenvereinbarung darf der Anwalt eine höhere Pauschale für seine Beratung veranschlagen.

Anwaltskosten für außergerichtliche Vertretung

Etwas komplexer wird die Berechnung der Anwaltskosten schon bei der außergerichtlichen Vertretung, also etwa wenn Ihr Anwalt für Sie ein Schreiben an die Gegenpartei aufsetzt, bevor wie auch immer geartete Gerichtsverhandlungen überhaupt beginnen. Hier legt das RVG ein Vergütungsverzeichnis zu Grunde, das eine Gebühr nach Arbeitsaufwand für den Anwalt vorsieht. Die Anwaltskosten richten sich nach dem Gegenstandswert des Rechtsstreits und ähnlich wie es zum Beispiel auch bei den Steuerberaterkosten geregelt ist, liegen den Anwaltskosten Gebührenfaktoren zu Grunde, die mit dem Gegenstands- bzw. Streitwert multipliziert werden.

Gebührenstaffelung nach Gegenstandswert

Sie liegen zwischen 0,3 und 2,5. Im Allgemeinen berechnen Anwälte Kosten mit der 1,3-fachen Gebühr, mehr darf nur berechnet werden, falls die Arbeiten sich begründet als besonders kompliziert und schwierig erweisen. Einfache Arbeiten dagegen verlangen dagegen eine Gebühr von 0,3.
Geht es zum Beispiel um einen Sachschaden in Höhe von 10.000 € und die gängige Geschäftsgebühr von 1,3, betragen die Anwaltskosten 725,40 € nach RVG § 12 Anlage 2.

Anwaltskosten für gerichtliche Vertretung

Zusätzlich zur Gebühr für eventuell bereits geleistete außergerichtliche Vertretung und/oder Beratung kommen bei gerichtlicher Vertretung Anwaltskosten durch die 1,3-fache Verfahrensgebühr hinzu, sowie die 1,2-fache Termingebühr und beim Vergleich eine 1,0-fache Vergleichsgebühr. Sofern vorher bereits eine Geschäftsgebühr geleistet wurde, ist diese auf weitere Kosten anzurechnen.


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